Reiseinfo Indonesien (Bali und Sulawesi)

Während in den Großstädten und Touristenzentren Indonesiens die medizinische Versorgung gut ist, ist sie in ländlichen Gebieten sehr einfach und auch Medikamente sind nicht immer erhältlich. Aus diesem Grund gehören neben Insekten- und Sonnenschutz auch Schmerzmittel, fiebersenkende Medikamente, Durchfallmittel und einfache Augen- und Ohrentropfen in jede Reiseapotheke.

Mit mangelnder Hygiene muss im gesamten Land gerechnet werden. Daher treten Durchfallerkrankungen relativ häufig auf. Um sich vor „Montezumas Rache“ zu schützen, gilt es, einige einfache Regeln zu beachten: Speisen sollte man nur zu sich nehmen, wenn sie ausreichend erhitzt und durchgegart, sowie nicht länger als 2 Stunden ungekühlt aufbewahrt wurden. Milch und Eier in roher Form (Speiseeis, Cremes, Mayonnaise) sollte man generell vermeiden. Ebenso Obst und rohes Gemüse, das nicht geschält oder gründlich mit sauberem Wasser gereinigt wurde. Eiswürfel sollten nur verwendet werden, wenn sie aus abgekochtem Wasser oder Mineralwasser zubereitet wurden. Ein englisches Sprichwort zu Reisen in die Tropen heißt daher: "peel it, boil it, cook it or forget it!" („schälen, kochen, braten oder verzichten“).

Impfungen

Wenn man mit einem Direktflug aus Europa anreist, sind in Indonesien keine Impfungen zur Einreise vorgeschrieben. Auch wenn man plant, den Urlaub nur in touristischen Zentren oder Großstädten zu verbringen, sollte man sich gegen Hepatitis A und Hepatitis B impfen lassen. Falls Ausflüge ins Landesinnere geplant sind, empfiehlt sich zusätzlich eine Impfung gegen, Tollwut und Typhus. Reist man unter einfachen Bedingungen durch das Landesinnere (z. B. Rucksackreise, Individualreise) werden zusätzlich Impfungen gegen Japanische Enzephalitis und Meningokokken empfohlen. Die Standardimpfungen (Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Poliomyelitis) sollten generell durchgeführt worden sein.

Malaria und andere Erkrankungen

Für Malaria besteht auf Bali, Lombok und Sulawesi ganzjährig nur ein minimales Risiko (Stand Juni 2019*). Es wird eine Expositionsprophylaxe (Schutz vor dem Stich der Mücke (Anopheles spp.)) empfohlen: Langärmlige Kleidung, Repellentien, wie z. B. NoBite®, Autan® tropical, Antibrumm® und (imprägnierte) Moskitonetze. Eine medikamentöse Prophylaxe wird nicht empfohlen, ebenso wenig wie eine notfallmäßige Selbstbehandlung (Stand-by-Medikamente).

In anderen Teilen Indonesiens wie Flores, Timor und die Molukken besteht ein geringes Malariarisiko, sodass neben einer o. g. Expositionsprophylaxe zusätzlich eine notfallmäßige Selbstbehandlung wie zum Beispiel die Wirkstoffe Atovaquon/Proguanil (z. B. Malarone) mitgeführt werden sollten.
In West Papua (u. a. Raja Ampat) oder auf der Insel Sumba besteht ein ganzjährig hohes Malariarisiko. Hier ist neben eine Expositionsprophylaxe eine Chemoprophylaxe z. B. mit Präparaten, die die Wirkstoffe Atovaquon/Proguanil enthalten, empfohlen. Diese sollte 1-2 Tage vor Einreise in das Risikogebiet, während der gesamten Reisedauer vor Ort und 7 Tage nach dem Verlassen des Gebietes eingenommen werden.

Mit einer entsprechend gut durchgeführten Expositionsprophylaxe schützt man sich auch vor dem Dengue-Fieber. Die Erkrankung wird durch tag- und nachtaktive Mücken (Aedes spp.) übertragen und äußert sich durch grippeähnliche Symptome mit starken Kopf- und Gliederschmerzen. Lebensbedrohliche Verläufe mit Blutungsneigungen oder Schocksymptomen sind vor allem bei einer wiederholten Infektion möglich.

Das Schwimmen und Baden in Binnengewässern sollte man während der Reise gänzlich vermeiden. Es besteht das Risiko an einer Bilharziose zu erkranken. Hierbei handelt es sich um eine Wurmerkrankung mit Befall der inneren Organe. Die Infektion wird von Larven, die in Süßwasser leben und in die Haut eindringen können, übertragen.

Krankenhäuser und Druckkammern

Bei einem medizinischen Notfall empfiehlt es sich nach Möglichkeit eines der größeren Krankenhäuser auf Bali aufzusuchen. Hier findet man einen medizinischen Standard, der dem europäischen vergleichbar ist. Da in Indonesien relativ viele Tauchgebiete sehr abgelegen sind, sollte man sich bereits vor Abreise in Deutschland bei der Tauchbasis nach der nächsten erreichbaren Druckkammer und dem Notfallplan erkundigen.

Tipps für den Fall der Fälle:

Speichere unsere Notrufnummer +49 421 240 110-10 in Deinem Handy ab und habe Deine dive card auf Reisen möglichst immer bei Dir. Bei medizinischen Fragen kannst Du immer unsere ärztliche Hotline anrufen, auch wenn es sich um vermeintlich harmlose Dinge handelt. Bei komplexen Fällen, insbesondere bei hohen Kosten oder wenn Druckkammer- oder Krankenhausbehandlungen erforderlich scheinen, empfehlen wir immer Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir koordinieren dann die Behandlung in Absprache mit den Ärzten vor Ort und kümmern uns um die Abrechnung der Kosten. Einfache Versicherungsfälle kannst Du gerne selbst abwickeln, wenn es Deine Reisekasse nicht sprengt.

(Stand: Februar 2020)

*Quelle: Rothe C et al. Empfehlungen zur Malariaprophylaxe. Flug u. Reisemed 2019; 26:105-132